Also was
ist Agenda 21?
Der Begriff Agenda
kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie: Was zu tun
oder voranzutreiben ist. Die 21 steht für das kommende Jahrhundert.
Agenda 21 bedeutet also sinngemäß: Was auf dem Weg ins
21. Jahrhundert zu tun ist.
Auf dem Umwelt-
und Entwicklungsgipfel in Rio (1992) fing alles an.
Damals verabschiedeten
178 Staats- und Regierungschefs die Agenda 21 als Abschlußdokument.
Darin werden in insgesamt 40 Kapiteln die wichtigsten Fragen
der Menschheit und Zukunft abgehandelt. Dabei, und das ist
das Besondere, finden nicht nur Umweltprobleme, sondern
auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen Berücksichtigung.
Außerdem werden Vorschläge für die konkrete Umsetzung gemacht.
Auch die Rollen der Akteure - Regierungen, Verwaltungen, Kommunen,
Wissenschaft, Wirtschaft sowie Verbände, Vereine oder Bürgerinitiativen
- sind festgelegt.
Was soll passieren?
Mit der Agenda
21 soll ein weltweiter Prozeß der Zusammenarbeit in Gang
gesetzt werden. Die übergeordneten Ziele sind:der Schutz der
Erdatmosphäre, der Erhalt der biologischen Vielfalt sowie
die Solidarität mit den schwächeren Völkern und Lebensgemeinschaften.
Dahinter steckt
die Einsicht, daß unser Natur- und Umweltkonto überzogen ist.
Das Wirtschafts- und Wachstumsmodell der westlichen Welt stößt
an seine Grenzen. Beispielsweise verbrauchen die Industriestaaten
pro Kopf zehnmal mehr Energie als die Menschen in den sogenannten
Entwicklungsländern. [In Rio wurde unter anderem beschlossen
den CO² Austoß der Industrieländer um 25% bis zum Jahr 2005
zu senken!! Aber das nur am Rande.]
Auch die sozialen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten haben
sich verschärft. Ein Fünftel der reichen Weltbevölkerung verfügt
über vier Fünftel des Welteinkommens!
Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Da die genannten
Probleme länder- und erdteilübergreifend sind, müssen sie
gemeinsam angegangen werden. Grundlage der Agenda ist dabei
das Konzept der nachhaltigen Entwicklung.
Nachhaltigkeit ist ein Begriff aus der Forstwirtschaft. Er
besagt, daß dem Wald lediglich so viel Holz entnommen wird,
wie nachwächst. Indes spricht man im Zusammenhang mit der
"Agenda 21" häufig auch von Zukunftsfähigkeit, Durchhaltbarkeit,
Zumutbarkeit und Umweltverträglichkeit.
Im Gegensatz zu unserem bisherigen Entwicklungsverständnis,
das auf rein wirtschaftliche Ziele beschränkt war, sollen
nun ökologische, soziale und ökonomische Entwicklungs-Aspekte
verknüpft werden. Dabei werden sowohl der Zustand der Umwelt
sowie die Chancen auf Befriedigung der Grundbedürfnisse -
Nahrung, ein Dach überm Kopf, Gesundheit ... - berücksichtigt.
Mit anderen Worten: Nachhaltige Entwicklung verlangt, daß
die einzelnen Staaten weder auf Kosten der Natur noch auf
Kosten anderer Menschen und Regionen sowie künftiger Generationen
leben!
Lokale
Agenda 21
Aufgefordert waren
damals zwar in erster Linie die Regierungen Konzepte und Strategien
zu entwickeln, aber funktionieren kann die lokale Agenda
21 nur, wenn möglichst viele Menschen in den Gemeinden
mitmachen. Schließlich sind die Privathaushalte auch an den
Umweltbelastungen beteiligt, während unser Lebensstil die
Spaltung in reich und arm verstärkt. Daher sind alle gesellschaftlichen
Gruppen aufgefordert, an den örtlichen Agenden mitzuwirken,
ihre Ideen einzubringen und nachhaltig zu leben. Die Einbeziehung
von Jugendlichen in den Agenda-Prozeß ist dabei besonders
wichtig.