Leiter
des Referats Tierschutz im Landwirtschaftsministerium informierte
über Planungen
Zeugnis für Halter von großen Hunden?
(MZ, 19.05.00)
Vreden
- Über die Maßnahmen gegen gefährliche Hunden, die sogenannten
Kampfhunde, informierte Dr. Heinrich Bottermann, Tierarzt
und Leiter des Referates Tierschutz im Landwirtschaftsministerium,
die Fraktion der Grünen und deren Gäste im Rahmen der öffentlichen
Fraktionssitzung am Montag.
Da die
Gefahrhundeverordnung von 1994 zu gefährlichen Hunden nicht
mehr ausreiche, erläuterte Bottermann, werde zurzeit im Ministerium
unter seiner Federführung eine neue Verordnung dazu erarbeitet.
Das Problem sehe man dabei eher in dem Halter, der sich nicht
sachkundig gemacht habe, wie mit einem solch kräftigen Tier
umgegangen werden muss.
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Diese Hunde
müssten von klein auf lernen, sich im Familienverband unterzuordnen.
Ohne sachkundige Erziehung werde der Hund zu einer Gefahr, meinte
Bottermann. Deshalb sehe die Verordnung vor, dass die Halter von
Hunden, die größer als 40 Zentimeter oder schwerer als 20 Kilogramm
sind, einen Sachkundenachweis bei einem dafür ausgebildeten Tierarzt
erbringen sowie ein Führungszeugnis und eine Hundehaftpflicht beibringen
müssen. Außerdem solle diesen Tieren ein Chip eingepflanzt werden,
wodurch der Halter jederzeit ermittelbar ist. Auch mit diesen Maßnahmen
könne nicht die völlige Sicherheit der Bürger vor gefährlichen Hunden
garantiert werden, betonte Bottermann, man wolle aber mit diesen
Maßnahmen langfristig Prävention betreiben, um die Gefahren, die
von solchen Hunden ausgingen, möglichst einschränken zu können.
Steuererhöhung
möglich
Eine Erhöhung
der Hundesteuer, wie die Grünen es jetzt im Vredener Rat beantragten,
sei nach mehreren Gerichtsurteilen möglich und / werde auch
vom Innenminister ausdrücklich erlaubt, gab Bottermann bekannt.
Es ginge nicht
darum, einzelne Halter und deren Hunde zu diffamieren, betonte Helma
Benke, Fraktionsvorsitzende der Grünen, in der sich anschließenden,
sachlich geführten Diskussion mit Hundehaltern. Vielmehr wolle man
Vorsorge betreiben, um das verantwortungslose Halten solch potentziell
gefährlicher Tiere einzudämmen. Denkbar wäre auch ein Leinenzwang
für alle Hunde und die Verordnung von Maulkörben für gefährliche
und bissige Hunde.
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