Was
die SPD vergessen hat:
Zu der
von der SPD am 16.2.2000 im Vredener Anzeiger veröffentlichten
Anzeige stellen wir klar:
1.
Die suggestiv für einen Zeitraum von 5 Jahren aufgeführten
(im übrigen zu versteuernden!) Aufwandsentschädigungen für
Ratsmitglieder sind gesetzlich festgelegt und somit grundsätzlich
außerhalb einer Einwirkungsmöglichkeit der im Vredener Rat
vertretenen Fraktionen.
2.
Die in der Folge aufgegliederten Aufwendungen für die Geschäftsführung
bzw. die laufende politische Arbeit der Fraktion ist nach
nunmehr 22 Jahren erstmals und den gestiegenen Lebenshaltungskosten
gemäß angehoben worden. Für diesen Finanzbereich haben die
Fraktionen Nachweise zu erbringen; nicht ausgegebene Gelder
sind an die Stadt Vreden zurückzuerstatten. Eine etwaige "Bereicherung"
der Parteien bzw. Fraktionen ist somit ausgeschlossen!
3.
Die von der SPD gewählte Vorgehensweise, die beiden sachlich
nicht zusammengehörenden Finanzbereiche aneinander zu koppeln,
um so den Eindruck einer "Auflistung" zu erzeugen, entspringt
offensichtlich dem Motiv, Mitglieder der anderen Fraktionen
als "Abkassierer" oder "Selbstbediener" zu bezichtigen. Umgekehrt
empfiehlt sich die SPD als Partei der "Moralität". Dies ist
nicht nur angesichts der genannten Klarstellungen ein billiger
Taschenspielertrick! Denn:
4.
Im Rahmen eines interfraktionellen Vorgespräches hatte der
SPD-Fraktionsvorsitzende Walkowiak den geplanten und später
beschlossenen Anhebungen "persönlich" zugestimmt. Woher der
plötzliche Sinneswandel? Und vor allem: Was bedeutet die so
ganz anders geartete, "gewendete" Selbstdarstellung in der
Anzeige? Es scheint, als ob hier nicht eine "bessere Moral",
sondern reines taktisches Kalkül Pate gestanden hat. Manchmal
wenden sich die eigenen Worte gegen den Redner selbst: "Ich
weiß, dass man seine Meinung ändern kann. Ich glaube aber
nicht, dass ich dann noch glaubwürdig bin." (K.H. Walkowiak
, Zitat in der Münsterlandzeitung vom 24.2.2000)
5.
Gerade im Hinblick auf öffentliche Gelder wenden sich Bündnis
90 / Die Grünen gegen Heimliches und Unheimliches gleichermaßen.
Schwarze Konten lehnen wir ebenso ab wie Freiflüge für (SPD)Politiker.
Das Gebot der Stunde heißt: Transparenz und Offenlegung der
Finanzen. Das - und nur das! - passt in "unsere Zeit" !
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