GRÜNE im Kreis Borken empört über Transportgenehmigung für Atommüll nach Ahaus

Steiner: „BASE und SPD führen ein gefährliches Possenspiel auf dem Rücken der Region auf“

Mit völligem Unverständnis reagieren die GRÜNEN im Kreis Borken auf die heute bekannt gewordene Entscheidung des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Atommülltransporte aus Jülich und Garching ins Zwischenlager Ahaus zu genehmigen – und das sogar im Sofortvollzug.

„Diese Transporte sind unnötig, gefährlich und werden von der Region mit breiter Mehrheit abgelehnt“, erklärt Jens Steiner, Kreisvorsitzender und Landratskandidat der GRÜNEN. „Die klare Linie war und ist: keine Transporte nach Ahaus! Der Müll gehört dort gelagert, wo er entstanden ist – bis ein sicheres Endlager gefunden ist. Genau dafür hat die Landesregierung ihre Hausaufgaben gemacht und in Jülich die Weichen für einen Zwischenlager-Neubau gestellt.“

Besonders scharf kritisieren die GRÜNEN die Rolle der SPD: Während sich die Genossen im Westmünsterland öffentlichkeitswirksam gegen die Transporte positionieren und auch die SPD-Landtagsfraktion Widerstand signalisiert, macht der SPD-Bundesumweltminister „Castor“-Carsten Schneider in Berlin genau das Gegenteil – und hebelt mit dem Sofortvollzug sogar den Rechtsweg aus. „Das ist ein politisches Possenspiel sondergleichen. Wer so handelt, verliert jede Glaubwürdigkeit“, so Steiner.

Für die GRÜNEN steht fest: „Wir stellen uns weiterhin quer – gemeinsam mit unseren Abgeordneten im Landtag und Bundestag. Der Protest gegen diese unsinnigen Transporte geht weiter.“

Besonders inakzeptabel sei aus Sicht der GRÜNEN die geplante Verbringung von Atommüll aus Garching. Steiner: „Diese Transporte dienen allein dem Zweck, dass Markus Söder mit seinem Mini-Reaktor in Bayern weiter Atommüll produzieren kann. Das hat mit verantwortungsvoller Entsorgung nichts zu tun, das ist politische Trickserei auf Kosten unserer Sicherheit.“

30 Jahre Sonntagsspaziergang

200 Demonstrierende hatten sich zur Demonstration gegen weitere Castor Transporte von Jülich nach Ahaus am BZA eingefunden…

Der nächste Sonntagsspaziergang findet am 19.01.25 vor dem Rathaus in Ahaus statt.

AntiAtomDemo Ahaus

…weit über 1000 Demonstranten und 67 Landwirte mit Treckern demomstrierten auf der AntiAtomDemo in Ahaus: …denn nach Ahaus sollen bald wieder CastorTransporte rollen. Atomkraftgegner fürchten, dass aus dem dortigen Zwischenlager ein EndlosLager wird.

Ahauser Erklärung

Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen stellt folgenden Antrag :
Der Rat der Stadt Vreden schließt sich der Ahauser Erklärung der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ an.
Begründung :
Die weiterhin ungeklärte Endlagerung des bundesweiten Atommülls soll mit einer Verlängerung der Lagerfristen im BZA auf unsere Region abgewälzt werden.
Vreden ist als Nachbarkommune direkt betroffen und der Vredener Rat muss klar bekunden, dass diese Vorgehensweise nicht hingenommen wird.

1986 – 2016

…30 Jahre ist jetzt die Katastrophe von Tschernobyl her. Und immer noch geht von dem havarierten Reaktor eine Gefahr für die Bevölkerung aus.

„Kein Atommüll aus Ahaus in die USA!“

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die begrüßt die Ankündigung der Bundesregierung, die 305 Castorbehälter aus dem stillgelegten THTR (Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktor) Hamm-Uentrop, die zurzeit in Ahaus lagern, nun doch nicht in die USA zu transportieren. „Eine Ausfuhr der Behälter wäre unverantwortlich und auch rechtlich fragwürdig“, sagt die Kreisvorsitzende der Grünen, Gertud Welper: „Es gibt auch dort weder eine Technik für die Wiederaufarbeitung der THTR-Brennelemente, noch ein Konzept für eine sichere Endlagerung.“
„Die Castor-Behälter sollen in Ahaus verbleiben, bis es ein Endlager gibt“, bekräftigt Welper die Position der Grünen. Denn nur so können die hohen Risiken und Kosten für Castortransporte verhindert werden. Allein die notwendigen Polizeieinsätze hierfür würden erhebliche Kosten im höheren zweistelligen Millionenbereich verursachen. „Dazu kommen den Unfallrisiken, die solche Transporte mit sich bringen“, sagt Welper. Aus diesem Grund sollten auch die ebenfalls bislang für die USA vorgesehenen 152 Castoren aus dem Forschungsreaktor Jülich im dortigen Zwischenlager verbleiben. Ein Transport der Behälter von Jülich nach Ahaus ist aus Sicht der Grünen unsinnig und überflüssig.
Allerdings mahnt Welper auch an, dass die Bundesregierung ihre Suche nach einem Endlager konsequent fortsetzt. „Das Zwischenlager Ahaus hat eine befristete Genehmigung bis 2036 hat, und bereits jetzt gibt es erste Hinweise der Betreiber, dass dort eine längere Lagerung stattfinden soll“, kritisiert Welper. Auch die Überführung des in Ahaus lagernden schwach- und mittelradioaktiven Mülls in das Endlager Schacht Konrad bis spätestens 2020 sei gefährdet, befürchtet die Grüne. „Von jeglicher weiterer Einlagerung in Ahaus kann daher keine Rede sein, solange nicht die endgültige Entsorgung des Atommülls geklärt ist“, fordert Welper.