Leserbrief von Sandra Lentfort zur Verleihung des Ökoprofit Preises an die SGW:
Es ist geradezu zynisch, dass die Salzgessellschaft Westfalen (SGW) als „Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet wird. Während in der Pressemitteilung stolz von eingesparten 7,1 Tonnen CO₂ und ein paar Elektroautos die Rede ist, verschweigt man das eigentliche Problem: Der massenhafte Entzug von Grundwasser, der unsere Umwelt in Westfalen und darüber hinaus massiv schädigt.

Wer Millionen Kubikmeter Wasser dem Boden entzieht, zerstört nicht nur wertvolle Ökosysteme, sondern riskiert auch das Absinken ganzer Landschaften. Die ökologischen Folgen sind ungleich gravierender als die PR-tauglichen Einsparungen von ein paar Kilowattstunden Strom. Hier wird ein Industriegigant für Maßnahmen gefeiert, die im Verhältnis zum angerichteten Schaden kaum mehr als kosmetisches Beiwerk sind.
Dass ein Konzern, der mit der Ausbeutung unserer Lebensgrundlagen Milliardengewinne einfährt, nun auch noch ein „Ökoprofit-Siegel“ erhält, entlarvt das Projekt als das, was es ist: eine Bühne für Greenwashing. Anstatt Unternehmen mit fragwürdigen Umweltpraktiken zu dekorieren, sollte man den Fokus endlich auf die Verursachung und Vermeidung der großen Schäden legen – nicht auf Feigenblätter, die das eigentliche Problem nur verschleiern.
Nachhaltigkeit bedeutet, unsere Ressourcen für kommende Generationen zu sichern. Wer aber Grundwasser auf Kosten der Allgemeinheit ausschöpft, betreibt keine Nachhaltigkeit – sondern Raubbau.
2018 fiel der Ölbach zum ersten Mal trocken…