Ist gute Pflege bezahlbar?


Die Veranstaltung fand im Vredener „Twickler Treff“ statt, über dessen Arbeit sich die Bundestagsabgeordnete von Susanne Biallas, Leitern des DRK-Zentrums für Ambulante Krankenpflege und Mitarbeitende im „Twickler Treff“ informieren lies. Die Eröffnung des „Twickler Treff“ wurde im Frühjahr 2011 inmitten der Vredener Innenstadt durch die Zusammenarbeit der Pflegedienste des Deutschen Roten Kreuzes und des Marien-Krankenhauses Ahaus/Vreden möglich.
Nachdruck verlieh die Sprecherin für Prävention und PatientInnenrechte dem guten Grundgedanken des „Twickler Treffs“ in ihrem anschließenden Vortrag. Wolle man sich konstruktiv und nachhaltig mit dem Thema Pflege auseinandersetzen, so müsse man den zukünftigem Wohnbedarf und den Bedarf von Pflege zusammendenken. Der demografische Wandel stellt ganz neue Anforderungen an unsere Gemeinschaft. So wird die Zahl der Pflegebedürftigen von heute ca. 2,4 Mio. Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2055 auf insgesamt 4,35 Mio. Pflegebedürftige ansteigen. Diese Entwicklung wird sich zuerst in den strukturschwachen und ländlichen Gebieten durch einen rasanten Anstieg des Anteil alter und hochaltriger Menschen in der Bevölkerung bemerkbar machen. Zudem erläutert Klein-Schmeink, dass wir uns in der Pflege auf eine Verdoppelung der Anzahl von Menschen mit dementiellen Erkrankungen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen auf ca. 2 Millionen Betroffenen bis 2050 einstellen müssen. Der Ruf nach Reformen scheint hier um so angebrachter, da diese Personengruppe schon heute in der Pflegeversicherung unterversorgt ist.
Bei der anschließenden Diskussion wurde schließlich deutlich, wie unzufrieden die Bürgerinnen und Bürger und insbesondere das Pflegefachpersonal mit der unzureichenden Pflegereform des Minister Bahr sind. Neben dem Hinweis auf zu wenig Unterstützung und Entlastung bei der Pflege von Angehörigen, wurde immer wieder auf die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege hingewiesen. Klein-Schmeink ermutigte die Betroffenen sich zusammenzuschließen und für ihre Interessen einzustehen. Ihre Bedürfnisse müssten nach Ansicht der Abgeordneten schließlich im Mittelpunkt guter Pflegepolitik stehen.