Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Vreden lehnt eine Umwandlung der Vredener Sekundarschule in eine Gesamtschule zum jetzigen Zeitpunkt – unter diesem Zeitdruck – ab.
Wir finden das Zeitfenster für eine solch gravierende Entscheidung zu knapp. Gerne hätten wir dazu ein Gutachten eines unabhängigen Gutachters gehabt, der die Entwicklung der Vredener Schullandschaft neutral von außen sieht. Dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Wir hätten es begrüßt, dass alle Beteiligten sich rechtzeitig an einen Tisch hätten setzen können, um alles für und wider in Ruhe zu erörtern. Selbst dafür war die Zeit zu knapp!
Wir halten es für unrealistisch, dass zwei Oberstufen in Vreden existieren können, die beide alle Grundkurse anbieten müssen. Wir bezweifeln, dass beide Schulen zusätzlich differenzierte interessante Kurse anbieten können, von denen beide Schulen profitieren könnten.
Wir vermuten, dass trotz einer Umwandlung in eine Gesamtschule weiterhin viele junge Menschen zu den hervorragenden berufsbildenden Schulen nach Ahaus abwandern würden. Ein solches Angebot können wir in Vreden einfach nicht bieten. Leider fehlen hierzu aktuelle Zahlen.
Wir Grüne fordern aber gleichzeitig: eine engere Kooperation von Gymnasium und Sekundarschule als bisher, damit gesichert ist, dass den Schülern der Sekundarschule – ebenso wie den letzten Schülern der Georgschule und der Realschule – ein reibungsloser Übergang zum Gymnasium ermöglicht wird, falls sie dies wünschen.
Wenn die derzeitige Diskussion beendet ist, sollte die Zeit genutzt werden, die Schulentwicklung in Vreden langfristig zu überdenken und alle Beteiligten in diesen Denkprozess rechtzeitig mit einzubeziehen.
Grundsätzlich halten wir Grüne es für sinnvoll, wenn alle Kinder gemeinsam in einer Schule lernen. Wir haben immer schon das dreigliedrige Schulsystem und die Sortierung der Kinder in drei Kategorien abgelehnt. Deshalb können wir die Stellungnahme aus Stadtlohn, in der von allen das dreigliedrige Schulsystem für gut befunden wird, gar nicht nachvollziehen. Wenn der demographische Wandel so fortschreitet wie prognostiziert, dann wird in weiterer Zukunft in Vreden nur noch eine weiterführende Schule sinnvoll existieren können.
Wir halten eine aktive Schulentwicklungsplanung für dringend notwendig und nach unserer Meinung könnte diese erfolgen mit dem Ziel in Vreden eine Gesamtschule neu zu gründen.
Wir sind außerdem guten Mutes, dass aus der derzeitigen Diskussion etwas Gutes erwachsen wird. Wir haben sehr engagierte Elternvertreter/Innen beider Schulen kennengelernt, die bereit sind mit sehr guten Ideen an der Weiterentwicklung der gemeinsamen Kooperation beider Schulen mitzuarbeiten. (Stichworte dazu: gemeinsamer Campus, Lehreraustausch (Nl – Hauswirtschaft), Schüleraustausch (Drehtürmodell: Besonders begabte Schüler können in einzelnen Fächern am Unterricht des Gymnasiums teilnehmen), ständiger Austausch der Lehrer bzw. der Elternpflegschaften, …)


Antrag zur Ergänzung des Beschlussvorschlages:
1. Wir fordern, dass eine aktive Schulentwicklungsplanung unter Einbeziehung eines Gutachtens eines neutralen externen Gutachters durchgeführt wird.
2. Wir begrüßen es, dass die Verwaltung die rechtlichen Zusammenhänge zur Beteiligung der/des Vorsitzenden der Stadtschulpflegschaft an den Sitzungen des Bildungs-, Sport- und Kulturausschusses neu überprüfen will. Ein Rederecht eines/einer Vertreter/in der Stadtschulpflegschaft in den Sitzungen des Ausschusses befürworten wir. Sie/Er sollte in Schulangelegenheiten auf deren/dessen Wunsch zu den betreffenden Sitzungen eingeladen werden.

Fazit nach der Sitzung des Schulausschusses:

Da von Seiten der Verwaltung ein Gutachten, das im Übrigen von mehreren Parteien gefordert wurde, vehement abgelehnt wurde, haben wir unseren Antrag hierzu zunächst zurückgezogen. Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch und wir werden die Idee an anderer Stelle wieder aufgreifen.

Eine Verstärkung der Kooperation könne man den Schulen nicht von Seiten von Verwaltung oder Politik vorschreiben, meinte unser Bürgermeister. Damit mag er rein juristisch Recht haben, aber es wurde den Schulen von allen Seiten signalisiert, dass dies für dringend notwendig gehalten wird. Die Schulen werden deshalb diese Arbeit sicher bald aufnehmen, bzw. die ersten Ansätze dazu fortsetzen.

Wir sind gespannt, was weiter passiert. Erst muss der Rat auch sein Votum dazu abgeben.