Verdienstmedaille für ihr Engagement

Die Grundschullehrerin hat sich über viele Jahre ehrenamtlich für Flüchtlinge und Asylbewerber engagiert. 1998 gründete sie als Vorsitzende den Flüchtlingsrat des Kreises Borken. In dieser Position half sie bis 2008 Asylbewerbern, eine Aufenthaltsgenehmigung oder Arbeitserlaubnis zu erhalten.

Stellvertretend für alle
„Der erste Grund für mein Engagement war meine Xenophilie – die Vorliebe für das Fremde“, sagte sie. Sie habe sich schon immer sehr für fremde Kulturen und Religionen interessiert. Eine weitere Motivation für ihr Engagement sei, dass sie oft auch etwas zurückbekommen hat: „Die Menschen geben einem Freude, Dankbarkeit und Anerkennung.“
Auch in der Politik setzte Benke sich für ihre Ziele ein. 1995 war sie Gründungsmitglied des Ortsverbands der Grünen in Vreden. Sie war Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Vreden und setzte sich auch da für ihre ausländischen Mitbürger. Eine Verbesserung des Umweltschutzes und die Gleichberichtigung von Mann und Frau waren weitere Ziele.

In ihrer Dankesrede betonte Benke auch, dass ihr Engagement ohne die Unterstützung anderer nicht möglich gewesen wäre. „Ich nehme diesen Orden stellvertretend für alle an, die mir geholfen haben“, sagte sie.

Quelle: Münsterland Zeitung

Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland


Die Ausstellung, die bis zum 28. September im Vredener Rathaus gezeigt wird, wird am 10. September 2012 um 17.00 Uhr eröffnet. Matthias M. Ester M.A. (Geschichts-Kontor Münster), der im Auftrag des Geschichtsorts Villa ten Hompel (Münster) die Wanderausstellung realisiert hat, spricht zur Einführung. Der Katalog kann in der Ausstellung erworben werden.

Denkt man an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, erinnert man sich an die bekannten Symbolfiguren wie die Studentin Sophie Scholl oder den Offizier Claus Graf von Stauffenberg, die für ihren Widerstand gegen das Hitlerregime mit dem Leben zahlen mussten. In der Wanderausstellung, die am 10. September 2012 in Vreden eröffnet wird, steht hingegen der alltägliche, nicht selten unspektakuläre Widerstand in den Städten und Dörfern des Münsterlandes im Mittelpunkt. Die Ausstellung stellt 16 weitgehend unbekannte Menschen vor, die sich in ihrer „kleinen“ Lebenswelt vor Ort der nationalsozialistischen Unrecht- und Gewaltherrschaft widersetzt haben. An ihrem Beispiel, an ihren Lebenswegen, Handlungsräumen und Entscheidungsmöglichkeiten werden Möglichkeit und Vielfalt der Widerstände im Münsterland verdeutlicht.

Die Ausstellung, die vom Geschichtsort Villa ten Hompel der Stadt Münster konzipiert wurde, geht erstmalig und überblicksartig den Spuren des Widerstands in der Region nach. Welche widerständigen Verhaltensformen gab es? Wer widersetzte sich den Nationalsozialisten? Wann artikulierte sich der Protest gegen das System? Wie organisierte sich die Hilfe für die Verfolgten? So findet beispielsweise der Lehrer Dr. Theodor Böcker (1887-1960) aus Vreden Berücksichtigung. Der Zentrumspolitiker, der sich zu den Werten der Weimarer Republik bekannte, wurde im Verlauf eines „Flaggenstreits“ im September 1933 aus dem Schuldienst entlassen.

Von dem Widerstand im Münsterland kann nicht die Rede sein, allenfalls von den Widerständen. Es ist nicht immer die politisch motivierte und konsequente antinationalsozialistische Haltung, sondern vielfach eine selbstverständliche Menschlichkeit, humanitäre Einstellung und persönliche Zivilcourage, die zu Hilfe und Unterstützung führten. Diese Gesten im Alltag dürfen nicht unterschätzt werden, weil sie den Verfolgten in der bedrohlichen Situation Schutz gewährten und ihnen halfen, dem Terrorregime zu entkommen und zu überleben. Die Ausstellung dokumentiert mehrere Fälle von Hilfe für jüdische Bürger.

Die Ausstellung endet nicht im Frühjahr 1945, sie fragt auch danach, wie es den verfolgten Widerständlern in der unmittelbaren Nachkriegszeit und in der Bundesrepublik ergangen ist. Theodor Böcker, der sehr früh seiner Lebensgrundlage beraubt wurde, wurde im Juli 1945 von der britischen Militärregierung zum Schulrat im Landkreis Ahaus bestellt.

Ist gute Pflege bezahlbar?


Die Veranstaltung fand im Vredener „Twickler Treff“ statt, über dessen Arbeit sich die Bundestagsabgeordnete von Susanne Biallas, Leitern des DRK-Zentrums für Ambulante Krankenpflege und Mitarbeitende im „Twickler Treff“ informieren lies. Die Eröffnung des „Twickler Treff“ wurde im Frühjahr 2011 inmitten der Vredener Innenstadt durch die Zusammenarbeit der Pflegedienste des Deutschen Roten Kreuzes und des Marien-Krankenhauses Ahaus/Vreden möglich.
Nachdruck verlieh die Sprecherin für Prävention und PatientInnenrechte dem guten Grundgedanken des „Twickler Treffs“ in ihrem anschließenden Vortrag. Wolle man sich konstruktiv und nachhaltig mit dem Thema Pflege auseinandersetzen, so müsse man den zukünftigem Wohnbedarf und den Bedarf von Pflege zusammendenken. Der demografische Wandel stellt ganz neue Anforderungen an unsere Gemeinschaft. So wird die Zahl der Pflegebedürftigen von heute ca. 2,4 Mio. Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2055 auf insgesamt 4,35 Mio. Pflegebedürftige ansteigen. Diese Entwicklung wird sich zuerst in den strukturschwachen und ländlichen Gebieten durch einen rasanten Anstieg des Anteil alter und hochaltriger Menschen in der Bevölkerung bemerkbar machen. Zudem erläutert Klein-Schmeink, dass wir uns in der Pflege auf eine Verdoppelung der Anzahl von Menschen mit dementiellen Erkrankungen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen auf ca. 2 Millionen Betroffenen bis 2050 einstellen müssen. Der Ruf nach Reformen scheint hier um so angebrachter, da diese Personengruppe schon heute in der Pflegeversicherung unterversorgt ist.
Bei der anschließenden Diskussion wurde schließlich deutlich, wie unzufrieden die Bürgerinnen und Bürger und insbesondere das Pflegefachpersonal mit der unzureichenden Pflegereform des Minister Bahr sind. Neben dem Hinweis auf zu wenig Unterstützung und Entlastung bei der Pflege von Angehörigen, wurde immer wieder auf die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege hingewiesen. Klein-Schmeink ermutigte die Betroffenen sich zusammenzuschließen und für ihre Interessen einzustehen. Ihre Bedürfnisse müssten nach Ansicht der Abgeordneten schließlich im Mittelpunkt guter Pflegepolitik stehen.